Who are the Clients of Early Financial Development? An Analysis of Historical Contractual Savings for Housing Data
Durch das Wirtschaftsarchiv Baden-Württemberg ist es uns möglich, historische Dokumente zu den Baugeldzuteilungen einer der größten deutschen Bausparkassen zu digitalisieren und die Entwicklung und Ausbreitung des Bausparens als Form der finanziellen Entwicklung in den 1920er und 30er Jahren in Deutschland zu analysieren. Die Ausbreitung wird dabei geographisch und über verschiedenen soziale Schichten und Klassen hinweg durchgeführt.
Die Ergebnisse zeigen, dass vor allem die obere Unterschicht und gesamte Mittelschicht der damaligen Gesellschaft vom Bausparen profitierten und Verträge abgeschlossen haben. Die unterste Unterschicht lebte am Existenzminimum und konnte in keinem Fall sparen, während die Oberschicht genug Kapital zur Verfügung hatte um ohne Hilfe große Investitionen zu tätigen. Vor allem in der Mittelschicht lassen sich Finanzrestriktionen vermuten, die durch das Bausparkollektiv überwunden wurden. Besonders Selbstständige, Angestellte und Staatsbedienstete in den Sektoren der Industrie, des Handwerks und eben des Staatsdienstes nutzen diese neue Form der finanziellen Entwicklung. Geographisch breitete sich das Phänomen konstant über die Weimarer Republik aus. Während 1926 fast ausschließlich Verträge in Baden-Württemberg zugeteilt wurden, waren wenige Jahre später auch Kunden in Bayern und Hessen, Mittel- und Norddeutschland, sowie in Österreich, Frankreich und Schlesien vertreten. Einzig Preußen hatte nur wenige Bausparer.