Die Corona-Krise drückt auf die Inflationsrate. So sank die veröffentliche Steigerung der Verbraucherpreise gegenüber dem Vorjahresmonat im Euro-Raum von noch 1,2% im Februar auf nur noch 0,7% im März. Für den April wurden in Deutschland vorläufige 0,8% vermeldet. Hinter dieser beobachteten Preisänderung steht ein Bündel von Gütern und Dienstleistungen, dessen Zusammensetzung aus dem Konsum der Verbraucher in der Vergangenheit abgeleitet ist. Doch die Corona-Krise verändert die Konsumgewohnheiten. Bestimmte Produkte des privaten Bedarfs können gar nicht oder nur noch eingeschränkt erworben werden. Auf der anderen Seite stehen Hamsterkäufe, sich auf Lebensmittel konzentrierende Konsumausgaben sowie die höheren Kosten des Vertriebs unter Krisenbedingungen. Vor diesem Hintergrund könnte man vermuten, dass die Preissteigerungsrate, mit der sich die Verbraucher konfrontiert sehen, sich deutlich von der anhand eines auf der Grundlage von Vergangenheitsdaten gebildeten Warenkorbs ermittelten Inflationsrate unterscheidet. Um hierzu einen Einblick zu gewinnen, analysieren wir die Entwicklung bei den täglich abgerufenen Preisen im Online-Angebot von fünf europäischen Supermarktketten.